Das von Rebel Art und der Europäischen Kunstgemeinschaft e.V. initiierte Projekte Mural Trail ist unser Beitrag zur Chemnitzer Bewerbung als Kulturhauptstadt 2025. Das Projekt ist das Verbinden zentraler Punkte in Form einer fußläufig aber auch digital erlebbaren Kunst-Route. Diese Route wird mit freien Arbeiten ein breites Spektrum der Gestaltung des öffentlichen Raumes in Form einer kostenfreien Outdoor-Galerie bieten. In diesem Projekt geht es jedoch nicht nur um die finale Malerei und den entstehenden Trail, vielmehr geht es den Künstlern um den Prozess, die Vernetzung und den Austausch während der Entstehung der Arbeiten.
In diesem Rahmen ist die klassische Künstlerin Dagmar Ranft Schinke im September und Oktober auf die Chemnitzer Künstler Guido Günther (Rebel73) und Markus Esche (Zone 56) getroffen. Das Aufeinandertreffen dieser zwei Generationen begann am 12.09.2020 mit der Auftaktsausstellung in der Rebel Art Galerie. Nun folgte eine Gestaltung der Ritterstraße nach Entwürfen von Dagmar Ranft Schinke.
Während der letzten zwei Monate entstanden im Rotationsprinzip zwischen den drei Künstlern eine Serie an Leinwänden. Die Serie „Gedankenkreise“ zeigt das Kunst keine Grenzen kennt, weder im Bezug auf Generationen noch auf unterschiedliche Kunststile. Für die Beteiligten steht der generationsübergreifende Austausch im Vordergrund. Die neuen Werke werden wir ab 10. Oktober 2020 ab 18 Uhr in der Rebel Art Galerie präsentieren.
Dagmar Ranft-Schinke war ein Teil der Galerie und Künstlergruppe Clara Mosch aus Karl-Marx-Stadt. Zwischen 1977 und 1982 war diese Künstlergruppe mit eigensinnigen und kritischen Ausstellungen in der DDR aktiv. Trotz permanenter Überwachung der Staatssicherheit blieb Dagmar Ranft-Schinke ihrer kritischen Kunst treu und erweitert sie heute noch durch spannende Lesungen und einzigartige Live-Performances.
Guido Günther arbeitet meistens mit Sprühdose aber auch mit Markers und Stift. Der Kontrast zwischen schwungvollen Strichen und kräftigen Linien spiegeln die Dynamik und Spontanität jeder Schaffensphase wieder. Seine „Guardian Spirit“ versuchen nun in einer Art apokalyptischem Endzeitszenario mit all ihrer Macht eine neue Welt im Geiste des Einklanges mit der Natur zu erschaffen.
Markus Esche arbeitet bevorzugt mit der Sprühdose, dem Pinsel, Stift und Schablone. Meist entstehen seine Werke auf Leinwand, aber auch Holz und Metall und natürlich Fassaden sind beliebte Untergründe für den Künstler. Seinen fotorealistischen Stil zeigt er seit 2010 regelmäßig in Ausstellungen. 2015 schloss er sich der Crew um Rebel Art an – seither sind seine realistischen Fassadengestaltungen im Großraum Sachsen zu finden.
In die letzten 4 Wochen hat dieses Trio eine Fassade an der Ritterstraße nach Entwürfen von Dagmar Ranft-Schinke für den Chemnitzer Mural Trail gestaltet. Dort reitet nun Ranft Schinkes Version von Don Quijote, dem Sinnbild des Konfliktes zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Im Bezug auf die klassische Malerei und die Streetartkunst steht Don Quijote symbolisch für die schmale Grenze dessen, was richtig und was falsch ist. Den Entwurf im Aquarell-Stil umzusetzen war eine technische Herausforderung für die Streetart Künstler.
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Das Projekt Mural Trail
Geplant ist das Verbinden zentraler Punkte in Form einer fußläufig aber auch digital erlebbaren Kunst-Route. Diese Route wird mit freien Arbeiten ein breites Spektrum der Gestaltung des öffentlichen Raumes in Form einer kostenfreien Outdoor-Galerie bieten.
In diesem Projekt geht es jedoch nicht nur um die finale Malerei und den entstehenden Trail, vielmehr geht es den Künstlern um den Prozess, die Vernetzung und den Austausch während der Entstehung der Arbeiten.
Das Besondere ist die sparten- und generationsübergreifende Kooperation verdienter sowie junger regionaler und internationaler agierender Künstler. Der Trail wird nicht nur Abbild europäischer Streetartkunst, er soll zum Teil auch Spiegel und Denkmal Chemnitzer Kunstgeschichte werden. Die „jungen“ Fassadenkünstler des Teams um Rebel-Art sowie das Netzwerk der Europäischen Kunstgemeinschaft e.V. suchen hierfür gezielt den Kontakt zu Größen der Chemnitzer Kunstlandschaft welche auch schon zu DDR-Zeiten wirkten. Hierbei spielt für die Kreativen Wissenstransfer und künstlerischer Austausch eine tragende Rolle.
Eine App befindet sich in der Entwicklung und wird in den kommenden Wochen veröffentlicht. Dadurch wird es möglich, die Entwicklung des Projekts zu verfolgen und die präsentierten Werke leichter zu finden.