Vom 4. bis 23. Juli geht´s wieder weiter! Bei „Zoo di animali domestici“ sind fünf Künstler:innen des Kollektivs F15 präsent, und das nicht nur mit ihren Arbeiten – sie sind selbst Teil der Ausstellung. Besucher:innen haben die seltene Gelegenheit, den Künstler:innen während ihres kreativen Schaffensprozesses unmittelbar über die Schulter zu schauen. Eben wie im Streichelzoo – nur ohne Anfassen. Das Konzept spielt bewusst mit der Idee des Beobachtens, aber auch des beobachtet werden: die Künstler:innen lassen sich in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Atelier, beobachten. Zugleich wird aber auch der Zuschauer Teil des Ganzen, auch er kann dabei befragt oder porträtiert werden. In klassischen Ausstellungen steht das fertige Werk im Mittelpunkt; hier geht es um das Entstehen, das Unvollkommene, den Prozess.
Das europäisch gemischte Kollektiv aus Litauen, Belgien, Rumänien und Deutschland hat sich 2024 nach 2 Künstlertreffen in der Ukraine gegründet. Aus der intensiven Erfahrung der Zusammenarbeit in einem Kriegsland entstand die Idee, dieses künstlerische Miteinander auch in anderen Situationen und Ländern anzuwenden. F15 ist offen, humanistisch, kommunikativ, kulinarisch, freundschaftlich, bildet kulturelle Brücken und verwandelt Widrigkeiten in eine Entwicklung. Als neue Bewohner des Streichelzoos werden sie ihre Umgebung kennenlernen und ihre ganz eigene Sicht auf diese neue Situation wiedergeben. Kunst schreckt nicht zurück!
VERNISSAGE am 10.7.25 - 18:00 Uhr
zu den Artist:
Daniel Loagar ist ein rumänischer Künstler, der nachhaltige Materialien und vorgefundene Objekte zu Assemblagen, Installationen und Plastiken verarbeitet. Er erzeugt dabei aus technisch und geschichtlich obsolet gewordenen Objekten neue eigenständige Geschichten, die er als Rätsel in den Raum stellt. Dabei erforscht er das Zusammenspiel von Altem und Neuem in einer hochtechnologisierten Welt, in der sich Begriffe wie “digital”, “analog” oder “traditionell” zu etwas Neuem verschmelzen.
Die litauische Filmemacherin Juna Černovskaja spielt in ihren Arbeiten subtil und fantasievoll mit medialen Wahrnehmungen und geschichtlichen sowie aktuellen Entwicklungen. Ein größeres Thema ist dabei der Krieg an sich. Wie nehmen wir Kriege wahr? Welche bildlichen Muster werden dabei immer wieder erzeugt und wie reproduzieren wir diese? Mit Fotografien, Videos, Collagen und Sound wirft sie diese Fragen immer neu in den Raum und führt uns auf andere überraschende Betrachtungsweisen.
Samuel van Ransbeeck ist ein belgischer Klangkünstler und Forscher. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Sonifikation von Daten (die Umwandlung von Daten in Klang) und er forscht auch im weiteren Feld der digitalen Geisteswissenschaften. In seinen interdisziplinären Arbeiten transformiert er z.B. die Luftfeuchte auf einer portugiesischen Farm oder die Proteste gegen Bolsonaro in Brasilien in immer neue Klang- und Geräuschwelten.
Der künstlerische Tausendsassa Didier Scheuren installiert, zeichnet, formt, collagiert, reißt und organisiert. Für den Belgier ist Kunst nicht Selbstzweck; sie dient ihm dazu, alltägliche Situationen in ein neues Licht zu rücken, die vermeintliche Statik derjenigen Konstellationen zu durchbrechen, die unsere Vorstellung von Wirklichkeit prägen. Das zeigt er in ausschweifend reduzierten Installationen oder in seinem Projekt "das Mandelkernprotokoll" bei dem hunderte Zeichnungen an verschiedensten Orten mit verschiedensten Menschen und Geschichten entstehen.
Jan Thau, Freie Künstler und Fotograf aus Deutschland, spielt auf mannigfaltige Art mit Geschichten, Situationen, gesellschaftlichen Hintergründen und Orten. Dabei fotografiert, installiert, zeichnet, malt oder arbeitet er im digitalen Raum. Je nach Ort und Thematik entwickelt er immer wieder andere Ansätze, um sich einem Thema künstlerisch zu nähern. Eine stärkere Präsenz hat dabei die Fotografie, die er in freier dokumentarischer Form oder kombiniert mit Interviews und Geschichten nutzt.
It continues again from 4 to 23 July! Five artists from the F15 collective will be present at ‘Zoo di animali domestici’, and not just with their works - they will be part of the exhibition themselves. Visitors have the rare opportunity to look directly over the artists' shoulders during their creative process. Just like in a petting zoo - only without touching. The concept deliberately plays with the idea of observing, but also being observed: the artists allow themselves to be observed in their natural habitat, the studio. At the same time, however, the viewer also becomes part of the whole, and can be questioned or portrayed in the process. Classic exhibitions focus on the finished work; here it is about the emergence, the imperfection, the process.
The mixed European collective from Lithuania, Belgium, Romania and Germany was founded in 2024 after two artists' meetings in Ukraine. The intense experience of working together in a country at war gave rise to the idea of applying this artistic collaboration to other situations and countries. F15 is open, humanistic, communicative, culinary, friendly, builds cultural bridges and transforms adversity into development. As new residents of the petting zoo, they will get to know their surroundings and reflect their very own view of this new situation. Art does´nt flitch!
VERNISSAGE on 10.7.25 - 18:00
about the artist
Daniel Loagar is a Romanian artist who uses sustainable materials and found objects to create assemblages, installations and sculptures. He creates new independent stories from objects that have become technically and historically obsolete, which he places in the space as a mystery. In doing so, he explores the interplay of old and new in a high-tech world in which terms such as ‘digital’, “analogue” and ‘traditional’ merge into something new.
Lithuanian filmmaker Juna Černovskaja plays subtly and imaginatively with media perceptions and historical and current developments in her works. A major theme is war itself. How do we perceive wars? What visual patterns are repeatedly created and how do we reproduce them? With photographs, videos, collages and sound, she constantly raises these questions anew and leads us to other surprising ways of looking at things.
Samuel van Ransbeeck is a Belgian sound artist and researcher. His work focuses on the sonification of data (the transformation of data into sound) and he also conducts research in the broader field of digital humanities. In his interdisciplinary works, he transforms, for example, the humidity on a Portuguese farm or the protests against Bolsonaro in Brazil into ever new worlds of sound and noise.
The artistic jack-of-all-trades Didier Scheuren installs, draws, shapes, collages, tears and organises. For the Belgian artist, art is not an end in itself; he uses it to shed new light on everyday situations, to break through the supposed static nature of the constellations that characterise our idea of reality. He demonstrates this in extravagantly reduced installations or in his project ‘The Mandelkern Protocol’, in which hundreds of drawings are created in the most diverse places with the most diverse people and stories.
Jan Thau, a freel artist and photographer from Germany, plays with stories, situations, social backgrounds and places in a variety of ways. He photographs, installs, draws, paints or works in digital space. Depending on the location and subject matter, he always develops different approaches to address a topic artistically. Photography has a stronger presence, which he uses in free documentary form or combined with interviews and stories.










